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WIN LABUDA  | DAS SKULPTURALE WERK

Skulpturen und Objekte lassen sich wegen ihrer Dreidimensionalität oft leichter noch als Tafelbilder oder grafische Blätter, im Rahmen poetischer Wandlung und Verdichtung, mit den Inhalten der Gegenwartskunst belegen. Dies insbesondere dann, wenn Gedanken, Bräuche oder Mythen in die Gestaltung der Form mit eingeflossen sind. So habe ich auf der Art-Multiple-Kunstausstellung in Düsseldorf 1998 Thomas Gaulin und einigen Freunden meinen Zeittunnel vorgestellt. Der Zeittunnel ist ein Kubus aus Holz, Metall oder Stein, welcher, die Gestalt eines Hohl-Kubus zeigt. In dessen Vorderseite befinden sich abstandsgleich angeordnete, vertikal eingebrachte Längsspalten. In eine (oder mehrere) derselben ist ein gerolltes, sorgfältig gefaltetes und mit einem Hanffaden umwickeltes Papier hineingesteckt. Das in Düsseldorf gezeigte Exemplar des Tunnels aus Buchenholz ist an vier Außenseiten rot lackiert. Lediglich die beiden Flächen, welche Durchblick durch den Tunnel gestatten, zeigen das unbearbeitete Material Holz. Mit dieser Wahl der Farbigkeit ergibt sich eine gewisse Spannung zwischen dem unbearbeiteten Material an den Enden und den glatten Farbflächen. So entsteht der Eindruck, der Zeittunnel wäre Teilstück, herausgetrennt aus einem viel längeren, vielleicht unendlich langen Tunnel. Im Juli 2001, bei der Bildgießerei Noack in Berlin, entstand aus dunkler Bronze mein Zeittunnel III, liebevoll von Meisterhand gegossen.

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